In den 80ern sind die Deutschen Weltmeister! Zwar nicht im Fußball, aber im Verreisen. Auch bei Familie Schmidt wurden zweimal im Jahr die Koffer gepackt, und ab ging’s in den Urlaub.
Welche Reiseziele in den 1980ern im Trend lagen, wie man dorthin kam und was man in der Ferne so machte, behandeln die Profi-Urlauber Christian und Peter quasi im Vorbeifahren – vom Geldwechsel bis zur Grenzkontrolle, vom Schlepplift-Fahren bis zur Algenpest.
Viel Spaß beim Hören und Kommentieren!
Ist es normal, dass ich bei eurer Sendung nostalgische Kindheitsgefühle bekomme, obwohl ich Jahrgang ’95 bin? ^^
Ich höre gerade die Urlaubsfolge und erinnere mich gerade an viele Urlaubserlebnisse aus meiner Kindheit. Wir sind in meiner Kindheit sehr oft in Italien im Urlaub gewesen. Ich bin mit Jahrgang 88 zwar ein Kind der Achtziger. Bewusst habe ich aber erst die neunziger wahrgenommen. Aber ich merke beim hören eurer Sendungen wie viel davon auch noch in den Neunzigern eine Rolle spielte.
Mr. Toast: Ich glaube nicht. 😉
Jahrgang 93 sagt ja 🙂
Großartig,
ich bin Jahrgang ’83 und habe eine absolut identische Urlaubsreise nach italien hinter mir 😀
HoererInnen-treffen am caldonazo-see? 🙂
Wie immer ein toller Podcast um die Erinnerungen an die eigene Kindheit aufzufrischen. Eine kleine Anmerkung habe ich aber doch noch: Ziemlich früh im Cast fällt die Bemerkung, dass der Osten damals kein potenzielles Ferienziel war. Das stimmt so nicht ganz. Zumindest war ich (Schweizer, Baujahr 1976) mit meiner Mutter als kleiner Knirps zweimal im Ostblock in den Ferien. Beide Male am Schwarzen Meer, je einmal in Bulgarien und und einmal in Rumänien. Der Grund war, dass die Ferien am Meer dort für meine allein erziehende Mutter bezahlbar waren. Wie es sich später herausstellen sollte, haben uns diese Ferienreisen eine Akte beim Schweizer Geheimdienst eingebracht (Wikipedia: Fichenskandal). Das ist heute ja selbstverständlich, damals war es ein Skandal…
Bin auch ein Kind der späten 80er, habe also erst die 90er aktiv mitgekriegt, stimme aber dem kleingeschriebenen christian voll und ganz zu, dass sich vieles aus den 80ern in die 90er hineingezogen hat.
Wir haben recht häufig Urlaub in Österreich gemacht, wo man noch als kleiner Drops in einen Schneeanzug gesteckt wurde und man das Gefühl hatte, sich kaum mehr bewegen zu können. „Normales“ Skifahren stand aber nie so groß auf dem Programm, bei uns wa es eher mit Langlaufski durch die Gegend ziehen.
Im Sommer sind wir aber meist rüber nach Dänemark, schön an den Strand, im Meer Schwimmen lernen, mit der Fähre nach Sylt und so weiter. Ich habe eigentlich durchweg gute Erinnerungen an die Urlaube, abgesehen von einer Sache:
den Fahrten. Früh morgens, viel zu früh morgens (3 Uhr) ins vollgepackte Auto. Zwischen Schwester und mir stand die Kühlbox mit allen möglichen Sachen, mitunter auch geschmierten Butterbroten, die Sitzbank bzw. der Kindersitz waren unheimlich unbequem, es war kaum Platz, ich war müde und alles war doof. Und egal wann man gefahren ist, am Elbtunnel gab es immer Stau. Da frag ich mich schon manchmal, warum wir eigentlich nie nach Holland sind. Liegt wohl daran, dass es da nicht so cool ist wie im Norden.
Hallo, mal wieder eine tolle Folge!
Seid ihr sicher, dass die kleinen Kuchen aus dem italienischen Supermarkt von Milka waren? Ich meinte, die wären von Kinder bzw Ferrero.
Ansonsten habe ich nahezu identische Urlaubserinnerungen, da ich mit meiner Familie in den 80ern und frühen 90ern selbst regelmäßig Urlaub in Italien gemacht habe, meistens am Gardasee, wenn wir ganz mutig waren auch mal an der Adria oder Toscana, viel weiter runter ging es nie. Zu Essen kam selbstverständlich nur Pizza margherita oder Spaghetti Bolognese auf den Tisch, selbst Lasagne war zu exotisch, die hab ich erst Mitte der 90ger schätzen gelernt. Im Restaurant mussten die essenswünsche immer an den Vater übermittelt werden, weil sich sonst keiner getraut hat, mit dem italienischen Kellner zu kommunizieren. Diese Spielautomaten waren für uns natürlich auch immer toll. Aber da unsere Eltern es nicht einsahen, uns für sowas Geld zu geben, haben wir immer so getan, als würden wir damit spielen, also einfach die knöpfchen gedrückt und uns toll dabei gefühlt.
Am Gardasee haben wir jedes Jahr aufs neue eine Angel gekauft und damit im See geangelt, bis sich einmal eine fremde Frau bei uns beschwert hat, dass wir die Fische quälen würden, weil wir sie ja doch wieder ins Wasser werfen würden. Diese Frau wurde dann von unserem Vater dermaßen zusammengefaltet, von wegen dass sie nicht seine Kinder zu Maßregeln hatte und wir ja doch nichts fangen würden und so weiter.
Achja und das tolle Gardaland, da musste immer größte Überzeugungsarbeit geleistet werden und wenn wir dann da waren, bin ich nur eine Attraktion gefahren, das andere war mir zu krass. Immer nur dieses Abu Simbel Ding, wo man langsam durch so ein ägyptisches Monument gekarrt wurde. Aber da gab es so spektakuläre Lichteffekte, ich hab gedacht, ich bin 20 Jahre in die Zukunft gereist.
So, das reicht erstmal, oder? freu mich auf die nächste Folge, Euer Sebastian
Urlaub mit anderen Familien gab es bei uns nur ein- oder zweimal, dafür aber auch in Italien. Das von euch beschworene Gruppengefühl, positiv wie negativ, habe ich also damals nicht verspürt (und dementsprechend auch nicht gemisst). Ansonsten waren Sommerurlaube bis auf wenige Ausnahmen grundsätzlich nach Norden (Nordseeinseln, Dänemark) oder Westen (Bretagne, Normandie) orientiert. Winterurlaub gab es nicht, da wir ohnehin in einem Wintersportgebiet wohnten – nicht einmal ins Warme. Tatsächlich war die Winterferienzeit durch weniger Skifahren als sonst geprägt, weil man in der Regel wartete, bis die Touristen endlich wieder weg waren und nicht mehr Lifte und Pisten verstopften. Dafür dann eben auch in der Schulzeit mal nach dem Unterricht mittags hoch und freie Fahrt genießen. Saison-Skipässe gab es grundsätzlich als Weihnachtsgeschenk.
Im Sommerurlaub musste natürlich auch bei uns sportliche Betätigung das faule Rumliegen am Strand unterbrechen, also Surfen, Segeln und ausgedehnte Radtouren. Fahrräder waren eigentlich das Fortbewegungsmittel des Urlaubs schlechthin, das wir sonst im Alltag kaum benutzten, am Urlaubsort aber fast ausschliesslich. Fahrradfahren haben wir Kinder natürlich auch im Urlaub gelernt. „Leistungsdruck“ in irgendeiner Form gab es eigentlich nicht; man sollte zwar etwas tun, aber es sollte in erster Linie Spaß bringen.
Die Fahrten zum Urlaubsort hingegen waren in der Tat quälend, eingepackt zwischen Koffern, Taschen, Tüten und Langeweile, obwohl ich damals noch bei der Fahrt lesen konnte, ohne dass mir dabei schlecht wurde. Das Gepäck, das wir Kinder selbst wählten, bestand dabei sowieso fast ausschliesslich aus Lesematerial. In den frühen Jahren Comicbücher, um die wir dann auch bei jeder Tankstelle bettelten (Asterix, Lucky Luke, Lustige Taschenbücher), später dann „richtige“ Bücher, mehrere Taschen voll und je nach Wetter dann bis Urlaubsende vollständig oder nur teilweise durchlesen. Natürlich waren auch die üblichen Verdächtigen unter den Hörspielkassetten dabei.
Kulinarisch ging es zumindest mir wie euch; also lieber nur das essen, was man kannte, und höchstes Misstrauen gegen alles andere.
Fernreisen gab es in den 80ern bei uns keine, das ging wirklich erst in den 90ern los.
Und Lire waren wirklich toll.
Es ist mal wieder bestechend wie stark die Parallelen sind. Genau so lief ein typischer Südtirolurlaub bei uns ab. Minus die Sprachbarriere natürlich. Surfbrett gab es bei uns nicht denn solche exotischen Gegenstände waren selbstverständlich „den Reichen“ vorbehalten. Stattdessen wurde gewandert (mit Vattern nie unter 6 Stunden) und gebadet. In besonder Erinnerung geblieben sind mir die lustigen Dreiräder. (heute umgangssprachlich „Alberto“ genannt)
Ach ja, eine schöne Folge zum Schwelgen. Trotz grundsätzlich anders gearteter Urlaube in meiner Kindheit, konnte ich viele Parallelen entdecken.
Anders geartet deswegen, weil es nur einmal im Jahr einen Sommerurlaub gab – nach Österreich. Aber weder Bergwanderungen noch sonstige sportliche (Höchst-)Leistungen standen im Vordergrund. Und Skiurlaub gab es schonmal gar nicht. Auch gab es keinen Camping-Urlaub und keine „Gruppenreise“ mit befreundeten Familien.
Unser Urlaub lief mindestens viermal so ab, dass wir (meine Eltern, meine ältere Schwester und ich) mit dem Auto über den Schwarzwald am Bodensee vorbei nach Österreich gefahren sind. Dort dann über Innsbruck bis nach St. Johann in Tirol. Immer ins selbe Hotel und ab dem zweiten Urlaub dann auch immer ins selbe Zimmer Nummer 210. Mit so einem Mist füllt man sich als Kind das Hirn und heute ärgere ich mich, dass ich neu gelernte Dinge so schnell wieder vergesse…
Tagesaktivitäten bestanden darin, im Gebirge spazieren zu gehen – gerne an Gebirgsbächen entlang durch schmale Schluchten – und Höhlen zu besichtigen. Oder mit der nahegelegenen Sommerrodelbahn zu fahren. Zum Glück bot das Hotel ein „Schwimmbad“ und auch einen kleinen Spielplatz auf der Wiese.
Im Gegensatz zu vielen „Vorrednern“ hier fand ich das frühe Aufstehen mitten in der Nacht und das Losfahren morgens um 5 im gefühlt überladenen Auto (Renault 20) immer sehr spannend. Auch die Fahrt an sich war toll, konnte man doch ständig Neues aus der Seitenscheibe sehen (der R20 hatte Kopfstützen, was mir die Sicht nach vorne erschwerte). Zwischen meiner Schwester und mir lag meistens ein Koffer und darauf saß unser Teddy.
Das Highlight jedoch war unser (einziger) Italienurlaub im Sommer 1986. Wochenlange Vorfreude wurde schließlich gekrönt durch eine Fahrt nach Bibione ganz im Norden der Adria. Da die Fahrt zu lang erschien, um sie am Stück zu bewältigen, wurde auf der Hinfahrt ein Zwischenstop in Bergamo für eine Nacht eingelegt. Auf der Rückfahrt wurde in Bozen übernachtet. Dort jeweils in Hotels und in Bibione hatten wir eine Ferienwohnung in einem Wohnblock. Die „Spielautomaten“ in der nahegelegenen Spielothek hatten natürlich einen ganz besonderen Reiz, da ich Knirps so etwas von zuhause nicht kannte. Das Meer, die italienische Sprache und die sommerliche Hitze verbreiteten ein bis dahin völlig unbekanntes exotisches Urlaubsflair.
So nervig vieles an den Familienurlauben war – beispielsweise die im Podcast erwähnte Fremdbestimmtheit – so stark sind doch einige Eindrücke gewesen, dass ich bis heute viele bleibende Erinnerungen an diverse Erlebnisse aus allen Familienurlauben habe.
In meiner Kindheit wurde leider nur sehr selten Urlaub gemacht, in der Regel ging’s nur zu Verwandtenbesuchen nach Bremen oder Münster. Die Alpen und Italien habe ich tatsächlich erst 2014 zum ersten Mal gesehen, allerdings komme ich aus Ostwestfalen, von dort ist man natürlich nicht so in Richtung Süden orientiert. Dafür war ich in der Kindheit und Jugend einmal an der Nordsee und mehrfach an der Ostsee (das aber überwiegend in den Neunzigern).
Der bemerkenswerteste Urlaub meiner Kindheit fand aber tatsächlich im Jahre 1987 statt. Ich war fünf Jahre alt und verbrachte mit meiner Familie ganze sechs (in Worten: SECHS!) Wochen im spanischen Katalonien zwischen Barcelona und Tarragona direkt am Mittelmeer. Allerdings war dies nur für meinen Bruder, meine Mutter und mich ein Urlaub, denn mein Vater hatte dort beruflich bei einem Firmenkunden zu tun, um irgendwelche It-Systeme zu installieren, reparieren oder dechiffrieren. Gnädigerweise durfte die Familie mitkommen, denn eigentlich war der Vor-Ort-Einsatz nur für zwei Wochen geplant. Aufgrund widriger Umstände verzögerte er sich aber, was uns jede Menge tolle herbstliche Eindrücke einbrachte (wir waren von Mitte September bis Anfang November dort). Besonders in Erinnerung geblieben sind mir Ausflüge nach Tarragona (tolles römisches Amphitheater und eine Aquäduktbrücke, die man damals sogar noch betreten konnte), ein abgebrochener Schaltknüppel am Firmenbulli – natürlich bei einem Ausflug mitten in der Pampa -, ein hässliches Appartmenthochhaus mit tollem Meerblick und jedem Sicherheitsstandard widersprechenden Aufzügen aus Francos Zeiten und ein Abendessen im Restaurant, wo ich im wahrsten Sinne des Wortes mit dem Kopf auf dem Teller eingeschlafen bin.
Schlimmste Erinnerungen habe ich aber an die An- und Abreise: Jeweils knapp 24 Stunden Autofahrt (inklusive Pausen) zwischen unserem ganzen Gepäck mit Rast auf obskuren französischen Rastplätzen inklusive einer längeren Irrfahrt durch Downtown Barcelona.
Die größte Sorge, die ich nach Aussage meiner Mutter vor unserer Abreise hatte, bestätigte sich aber nicht: Ich hatte Angst, dass ich meine Eltern in Spanien nicht mehr verstehen würde, weil sie dann ja spanisch sprechen würden.
Sehr schöne Folge.
Mich hat es in den 80’ern regelmäßig nach Jugoslawien, in das heutige Kroatien verschlagen. Immer dieselben Rituale: Vorschlafen (natürlich völlig zwecklos) weil man meist mitten in der Nacht losgefahren ist. Bei der ersten Rast Frikadellen und Brötchen aus der grell-orangenen Kühlbox. Ich hatte allerdings das Glück, mich hinten quer legen zu können. Mein Vater ist mit dem 230’er Benz bis auf kurze Pinkelpausen fast vom Rheinland aus durchgefahren. Was das eigentlich heißt, und wie selten dämlich und gefährlich das war, erkennt man erst mit eigenem Führerschein. Lustiger Weise habe ich damals den Eindruck gehabt, Jugoslawien müsse technisch ganz schön weit vorne sein. Grund dafür waren die Tragflügelboote russischer Bauart, die nach Dubrovnik verkehrten und die Canadair Feuerlöschflugzeuge, die ich im Einsatz (sowohl die Betankung in Ufernähe, als auch den Abwurf über dem Küstengebirge) sehen konnte. Außerdem gab es dort zum ersten Mal für mich zweifarbigen Schokoaufstrich von Milky Way, so im Colgate Style. Sehr beeindruckend, wieso gab es das nicht im Rheinland? Außerdem hat die Tierwelt bleibenden Eindruck hinterlassen. Kleine Haie und Rochen beim schnorcheln, eine Apulische Tarantel auf meinem Bett und Einheimische, die nachts in die Berge fuhren, um Schakale (sic!) zu jagen. Ach ja, einen kleinen Skorpion habe ich auf der Boccia-Bahn hinter dem Haus unabsichtlich mit der Metallkugel erlegt. Ihm ist tatsächlich der Himmel auf den Kopf gefallen. Also Langeweile habe ich eigentlich nicht empfunden.
Beste Grüße
Bastian
Hallo.
Die Urlaubsfolge brachte einige Erinnerungen hervor. Im Alter von 11 1/2 Jahren verbrachte ich 1989 mit meiner Familie den Urlaub am Caldonazzosee.
Wir wohnten in einer Ferienwohnung in der 1.Etage. War eine Reihe von Ferienhäusern direkt am See. Wenn ich vor dem Haus/See stand sah man einen sehr großen Berg links hinter dem See.Muss mal die Fotos rausholen.
Das Wetter war so lala. Die Wasserqualität leider auch. Viele tote Fische schwammen im See und an einem Tag so ein komischer Schaum in Ufernähe.
Und am Wochenende kamen die ganzen Italiener an den See was einigen deutschen Urlaubern nicht so gefallen hat. War denen dann zu laut.
Wir waren auch nur einmal da……..
Grüße
Mirco
Eine wunderschöne Folge, die auch bei mir viele Erinnerungen an meinen Italien-Urlaub hervorrufen und das war tatsächlich auch in den 80ern. Da war ich allerdings noch im Kleinkind-Alter. Wir waren damals mit einem Unternehmen für Bus-Reisen von NRW nach Italien gefahren. Vor der Fahrt holte mein Vater die Lire von der Bank ab. Die Vorfreude war schon groß, aber die verflog als die Reise begann. Das war im Sommer-Urlaub und wir mussten schon sehr früh raus. An die Uhrzeit kann ich mich gar nicht erinnern, ich weiß nur, das die Sonne gerade aufging. Wir standen am Treffpunkt in der Stadt, gemeinsam mit anderen Fahrgästen und unser Gepäck wurde eingeladen. Wir stiegen ein und los ging die Fahrt. Ich weiß nicht was ätzender ist; sechs Stunden mit dem Bus zu fahren um einen herum fremde Menschen, bis auf meinen Vater und meine Oma, oder aber im Zug, wo man ein Abteil für sich hat? Für mich ist langes Sitzen nervig. Ich weiß nicht woran das liegt. Jahre später, als ich 1998 nach München fuhr war das genauso. Egal, jedenfalls kamen wir irgendwann nach Tirol und dort rasteten wir. Und von dort ging es einen Tag später nach Italien. Wir hatten dort den schiefen Turm von Pisa besucht, eine Kathedrale und viele, viele Museen. Woran ich mich noch ganz gut erinnern kann, war, das viele Küchenschaben, die so groß wie ein Kinderschuh waren überall in den Gassen waren. An einer Kirche haben Kinder mit den Küchenschaben Fussball gespielt. Ich weiß nicht, ob das eine andere Käferart war, aber für mich waren das Küchenschaben. Das leckerste war natürlich das Essen. Spaghetti, Lasagne und allerlei, aber keine Pizza. Bei meinem Italien-Urlaub gab es kein Stück Pizza. Viele Leute liefen auch mit einer großen Flasche Wasser herum, und stellenweise war es auch so heiß und trocken, das wir ohne Wasser gar nicht auskamen. Das war schon wichtig. Nachts war schlafen kaum möglich, da es auch teilweise sehr schwühl war, trotz geöffnetem Fenster. Von unserem Hotel-Zimmer konnten wir gut zum schiefen Turm sehen. Einmal fuhren wir auch in ländlichere Regionen und dort war es richtig schön! Das einzige unschöne Erlebnis in unserem Urlaub war, das wir im Mailand einem Typen begegneten, der hatte eine Sonnenbrille auf, weisses Hemd, schwarze Hose, und eine Foto-Kamera dabei gehabt. Der kam zielstrebig auf uns dreien zu, ohne viel zu reden nahm er unsere Arme, hob diese in die Luft und gab uns Körner in die Hände und auch in die Fingernägel. Der Typ ging ein paar Meter zurück und Tauben kamen zu uns und pickten die Körner aus unseren Händen. Hinterher gingen wir mit dem „Fotografen“ in die U-Bahn und dort in sein Geschäft und der wollte von uns die Addresse haben, wo die Bilder hingeschickt werden sollen. Das gab richtig Ärger, da hätte ich mir schon gerne Komissar Rizzo an der Seite gewünscht. Aber ansonsten war der Italien-Urlaub schön. Es gab da auch sowas ähnliches wie ein McDonald’s, das Geschäft hieß allerdings anders und man bekam dort andere Burger und Milkshakes. Die Heimfahrt war das schlimmste. Müde und erschöpft fuhren wir nach Hause. 🙂
Leute, ich kann nicht nachvollziehen, warum ihr Süßwasser bevorzugt. Ich bin als kleines Kind in Brasilien aufgewachsen, nah an Rio de Janeiro, und war deshalb SEHR häufig im Atlantik. Schwimmen im Meer ist aufregender (richtige Wellen), auftreibender (damit meine ich, dass man wegen des Salzgehalts einfacher oben bleibt) und auf jeden Fall leckerer, wenn was in den Mund kommt (Salz halt!).
Bis aufs „leckerer“ stimme ich zu…
hi. super folge. grüsse von der lignano fraktion. unser familienurlaub im sommer in den 90ern war meist nach lignano. als christian langeweile erwähnte, dachte ich nun muss ich einen kommentar schreiben. lignano war damals für uns ein ort an dem langeweile nicht existierte. tagsüber das meer und die wellen (das LTB gab es um die ecke), abend super gegessen und dann IMMER in die spielhallen :)) für mich war das damals einfach die perfekte kombination: sonne und schwimmen + Essen + Virtua Racing/Daytona USA/Virtua Fighter etc. aus meiner damaligen sicht gab es eigentlich nichts besseres. heute sieht das natürlich anders aus, aber der urlaub in lignano war einfach grandios als kind.
Hallo Peter, Hallo Christian, Hallo andere Kommentatoren
Ich bin schon seit Folge 1 begeisterter Höhrer von Young in the 80s (und von Stay Forever 😉 ) und habe bisher nie einen Kommentar hinterlassen…diese mal juckt es mir jedoch in den Fingern, da wir zumindest was den Winterurlaub betrifft ähnliche Erfahrungen gemacht haben, bzw. dasselbe Ski-Gebiet unsicher gemacht haben.
Wir waren zwar nie am Kronplatz, dafür kenne ich die Sella Ronda nur zu gut (in beiden Richtungen) Einen Zeitstress hatten wir dabei nicht alzu oft, da wir immer in einem Hotel in Canazei gewohnt haben, wobei der Hausberg und das dazugehörige Belvedere-Skigebiet direkt zur Sella Ronda dazu gehört…und ihr habt recht, der Schlepper von Arabba war grausam…aber ich war das letzte Mal 2012 dort skifahren, die „Liftsituation“ hat sich da deutlich gebessert! 😉
Wir sind auch nie mit dem Auto zum Lift gefahren, sondern konnten von unserem Hotel aus laufen…und da das Hotel nur ein „Garni“ (also nur Frühstück), konnten wir die kulinarischen Genüsse der Restaurants in dem Ort genießen und mussten nicht hoffen, dass das Menü unserer Vorstellung von Pizza Salami oder Schinken entsprach…
An alle die noch nicht im Dolomiti Superski Gebiet skigefahren sind: es lohnt sich. Es ist riesengroß und man kann da super skifahren. Skifahr-Tipp: Sella Ronda in beiden Richtungen (Startpunkt ist nicht soo entscheidend) und die Abfahrt vom Lagazuoi nach Armentarola (Landschaftlich toll)
…und habe ich die Reinhard Mey Referenz dieses Mal überhört, oder gab’s keine? 😉
An Peter & Christian: macht weiter so, eure Podcasts sind immer eine Freude zu Hören!
Erst einmal vielen Dank fuer die schnelle Bearbeitung meines Wunsches, sehr vorbildlich. 🙂
Ich selbst kann mich eher wenig an Urlaube in den 80ern erinnern, als Jahrgang 84 natuerlich bedingt. Allerdings waren wir damals bevorzugt auf Sylt, da das die Lieblingsinsel meiner Eltern war. Deswegen kannte (war jetzt selbst seit gut 15 Jahren nicht mehr da) ich die Insel in meiner Jugend sehr gut und habe dazu die meisten fruehen Urlaubserinnerungen. Verschwommen sind eher die Erinnerungen an Garmisch Partenkirchen/Schwarzwald, wo wir auch mehrere Male waren. Aber nicht zum Skifahren, sondern zum Wandern im Herbst/Ostern.
Meine Eltern meinten, dass sie uns beiden damals nicht mehr zumuten wollten (Stichwort unertraeglich lange Fahrten) und deswegen innerhalb Deutschlands blieben, erst in den 90ern gings erst nach Italien mit dem Auto und dann auch mal Fluege nach Malle oder in die Tuerkei.
Wo wir allerdings auch hingereist sind, sind unsere Bekannten in der DDR. Wir besuchten damals Bekannte, deren beider Vaeter sich als Kriegskameraden kannten. Erinnern kann ich mich noch sehr gut daran, als wir damals an der Grenze Hessen/Thueringen (Herleshausen) kontrolliert wurden und das Auto ordentlich ueberprueft wurde und meine Eltern recht angespannt waren. Ansonsten habe ich eigentlich nur schlechte Strassen (ueberall Pflastersteine) und die merklich schlechtere Luft in Erinnerung – selbst in nem Kaff weit weg von der naechsten Stadt. Zumindest die Luft wurde in den 90ern merklich besser (vorher wollte ich eben deswegen nie hin). Weiterhin kann ich mich noch an die kulinarische Glanzleistung unserer Gastmutter erinnern, die uns voll Stolz Nudeln mit Hack und Ketchup voller Stolz praesentierte. Das gab mir als (schon damals verzogener Gourmet) doch nen kleinen Kulturschock gegeben und erst durch die ganzen Ostalgiesendungen konnte ich verstehen, dass das fuer die wirklich sowas wie ein Festmahl (da schwer beschaffbar) war. Spaeter hoerte ich auch, dass eine sehr gut befreundete Familie unserer Gastfamilie damals auch Stasispitzel waren, weswegen diese dann auch bei unseren Besuchen (zu meinem Unverstaendnis) nie besucht oder gar erwaehnt wurden.
Bei kaum einem Thema ist mir das Nord-Süd-Gefälle (ich bin alter Flensburger) so deutlich aufgefallen. Für uns war Dänemark natürlich häufiges Ziel – mal eben zum Einkaufen aber auch für einen günstigen Urlaub nebenan.
Bei meinen Eltern gab es einen Zwiespalt: Meine Mutter mochte den Süden in einer gesunden Mischung aus Strand und Kultur, mein Vater war „Naturbursche“, wollte sparsam selbst fahren und zelten. Ihn zog es eher in die nordischen Länder. Aber meine Mutter hat sich wohl öfter durchsetzen können – ich erinnere mich vor allem an Griechenland, Korsika und Südfrankreich.
Skilaufen dagegen ist bei uns selten. In meiner Familie kam es gar nicht vor und allgemein ist es bei uns eher ein Reichensport (wohl deswegen auch hier in Hamburg so beliebt, dass es eigens dafür Ferien gibt). Wenig verwunderlich – neben dem teuren Equipment ist ja auch immer eine weite Reise erforderlich. Ganz persönlich ist es eine Aktivität, der ich gar nichts abgewinnen kann (was aber wohl eher in die Sportfolge gehört).