Episode 22: Musicals

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YITE 22 - CoverTam-ta-ta-ra-ta-tam-TAMMMM! Vorhang auf für die Musical-Episode von Young in the 80s! Die 80er-Jahre legten den Grundstein für den späteren Musical-Boom in Deutschland, viele der populärsten Produktionen stammen aus jener Zeit – von Cats bis Das Phantom der Oper, von Les Misérables bis Miss Saigon, von Starlight Express bis Fame.

Christian und Peter trällern sich durch das Musical-Oeuvre jener Zeit, versuchen sich an einer Einordnung der jeweiligen Bedeutung und spannen den Bogen von kleinen Laienproduktionen bis zu den großen Musical-Häusern unserer Tage. Dazu wird Musik gespielt. Und vielleicht auch getanzt.

Viel Spaß beim Hören und Kommentieren!

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69 Replies to “Episode 22: Musicals”

      • Christian Author des Beitrags

        Ich habe inzwischen ein paar folgen von Staatsbürgerkunde gehört, und die haben mir gut gefallen und neue Einsichten beschert; der Podcast bleibt also in meiner Playlist. Danke nochmals für den Tipp!

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  1. BlackSun84

    JAAAAAAAA. Erst der erste Stayforever seit drei Jahren und nun der erste 80s seit mindestens fünf, ihr wisst, wie ihr mich quälen könnte. Sofort runtersaugen und beim Sport hören.

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  2. Chrissy

    Zu aller erst einmal ein riesen Lob an euch beide!!!
    Ich kann so viele Parallelen zu meiner Kindheit ziehen und daher würde mich interessieren, wodurch das zum großen Teil verbreitete Unwissen über das Leben in der ehemaligen DDR stammt?! Ich bin dort in den Achtzigern geboren und stoße immer wieder auf diese klischeehafte Denkweise…
    Mich verwundert das da wir ja „nebenan“ gelebt haben und nicht am anderen Ende der Welt…

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    • Christian Author des Beitrags

      Gute Frage, Chrissy. Für uns war die DDR in den 80ern schlicht Ausland. Wir hatten keine Ostverwandtschaft und entsprechend keine persönlichen Beziehungen nach „drüben“. Das Leben in der DDR war bei uns in der Familie nie ein Thema. Vom Wissen her rangierte die DDR bei uns nicht anders als, sagen wir, Belgien oder Dänemark (oder so gottverlassene Flecken wie das Saarland). Das war keine böswillige Ignoranz, sondern einfach ein Mangel an Berührungspunkten. Erst mit der Wiedervereinigung wurde dann klar, was für ein großer weißer Fleck da eigentlich war. Den gilt es seitdem peu a peu zu füllen.

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      • Chrissy

        Ich habe das auch nicht als Ignoranz aufgefasst… Ich glaube der „goldene Westen“ wurde bei uns sehr hoch gelobt weil dort alles besser sein sollte und der Wedten hörte wenn dann nur das schlechte der DDR obwohl es neben den Sachen die falsch waren auch viel Gutes gab…

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        • Sascha

          Ja, naja, es mag sein, dass es (besonders auf der individuellen Ebene) auch schöne Erfahrungen etc. gab. Das bestreitet auch niemand. Aber die DDR war ein totalitäres Regime, ein Unrechtsstaat. Daran gibt es für mich nichts zu deuteln. Ich bin froh in einer Demokratie aufgewachsen zu sein. Natürlich bringt das gewisse Härten und Schwierigkeiten mit sich, aber dafür auch viele chancen und Möglichkeiten, die man im Totalitarismus nicht hat. Natürlich ist es für die Leute im Osten heute schwer (wegen der hohen Arbeitslosigkeit etc.), ich sage ja auch gar nicht, dass man bei der Wiedervereinigung alles richtig gemacht hat, aber so wie es war, wäre es auch nicht mehr weitergegangen. Nicht mehr lange jedenfalls. Ich bin weit davon entfernt ein neoliberaler Hardcore-Kapitalist o.ä. zu sein, aber eine Planwirtschaft, wie in der DDR, ist auf Dauer nicht stabil. Daher zündet für mich auch das, von frustrierten Ostbürgern dann immer vorgebrachte „wenigstens hatten wir Arbeit“ nicht, denn ob das heute (auch ohne Wiedervereinigung) immer noch so wäre , ist ohnehin fragwürdig, nur kann man ihnen das eben nicht mehr beweisen (Arbeitsplätze sinf ohnehin immer so ein Toschlag-Argument, dass, für alle möfglichen fragwürdigen politischen Maßnahmen etc. vorgebracht werden kann, aber das ist ein anderes Thema). Ich meine, wenn alles in der DDR so toll war, hätte es wohl kaum Montagsemos gegeben. Für die Leute, die in Bautzen oder anderswo gesessen haben, muss dieses „es war nicht alles schlecht“-Gerede auch wie eine Ohrfeige sein . Und jetzr sag bitte nicht „Die sind doch selber Schuld“ Wer so redet, hat nicht verstanden, was Demokratie und Menschenrechte bedeuten. Damit soll, wie gesagt, nicht gesagt werden,, dass bei der Wiedervereinigung alles richtig gemacht wurde. Das sehen wir daran, wie erfolgreich afd, Pegida und co. im Osten sind. Ein Fehler der, neben anderen, auf jeden fall bei der Wiedervereinigung gemacht wurde ist, dass man die Bürger nur unzureichend auf ein Leben in Demokratie und Marktwirtschaft vorbereitet hat, was zu unrealistischen Erwartungen an den Staat und die Politik, und in der Folgr zu viel Frust, geführt hat, wodurch die Populisten nun leichttes Spiel haben. Leider ist die Demokratie dprt wohl in den Köpfen, nicht aber in den Herzen der Menschen verankert. Wie es mir als behindertem (vermutlich) im Osten ergangen wäre, kann ich daran ablesen, dass eine Kommilitonin von dort einmal schier Bauklötze gestaunt hat, bei einer Veranstaltung gleich 2 behinderte Studierende zu treffen und zu meinem/unserem Studium meinte: „Dann kommst du auch mal raus“

  3. McSpain

    Wieder eine sehr schöne Folge zu einem nicht gerade häufig besprochenen Thema.

    Ich bin ja fast bestürzt, dass die Filmversion vom Little Shop of Horrors mit Rick Morranis, Steve Martin, John Candy, James Belushi und Bill Murray aus dem Jahr 1986 bei euch nicht wirklich präsent war. Der Film ist zurecht B-Movie-Kult. Auch hat ihn Frank Oz (Yoda, Miss Piggy) inszeniert. Sehr verstörender aber kultiger 80s-Film. Sollte man nachholen.

    Völlig unabhängig und unbeeinflusst wurde während des Anhören eures Casts für mich von Bekannten eine Karte für Starlight-Express reserviert. Werte das mal als Zeichen. Aber meine Anreise ist mit 6 Minuten deutlich kürzer als die von Nürnberg aus.

    Schöne Grüße
    McSpain

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    • Torben

      Little Shop….ist der einzige Film, bei dem Kiffen bei mir Sinn macht. Nüchtern hab ich den Humor nicht verstanden, ich war nur enttäuscht, dass es ein Musical ist. Stoned hab ich mich sogar bei den Songs schlapp gelacht.

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      • Christian Author des Beitrags

        Ich gebe zu, ich kannte den Film bis zu dieser Folge überhaupt nicht. Ich hatte noch nicht mal den Namen gehört und war bass erstaunt, wer da alles mitgespielt hat! Scheint echt ein Geheimtipp zu sein.

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        • Torben

          Im Original aus den 60 ern hatte übrigens Jack Nicholsen eine seiner frühen Rollen…

        • Jens

          Der war absolut kein Geheimtip sondern lief sehr erfolgreich in den USA (weshalb man ihn ja dann folgerichtig als Musical direkt adaptiert hat) und auch in Deutschland, wo ich ihn damals im Kino gesehen habe.

  4. Thomas Enderling

    Sehr schöne Folge. Die beeindruckendste Musical-Aufführung die ich live gesehen habe war sicher Les Miserables im Londoner Westend. Auch wenn ich mich nach 20 Jahren immer noch ärgere, weil mir ein Typ vor dem Theater miese Karten angedreht hat. Was mir auch sehr gut gefallen hat, war eine Aufführung von Nonsens in einem kleinen Theater in Bochum. Tolle Musik. Als Zuschauer war man ganz nahe dran und wurde ständig zum mitsingen animiert. Der zumindest geistige Vorläufer von Sister Act.

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  5. Crimson

    Tolle Folge!

    Meine Top 3 sind Les Misérables (für mich DAS Musical schlecht hin), Phantom der oper und Rocky Horror.

    Mal abgesehen von dem Phantom kann ich mit Webber nicht viel anfangen. Das ist mir alles irgendwie zu platt und auch die Musik ist nicht so meins. Auch die gesanglichen Darbietungen sind oft mit dem Phantom oder Les Mis nicht nicht zu vergleichen. Die ganz „Großen“ spielen eben dann doch nicht bei Cats, sondern lieber Christine, Phantom, Jean Valjean und Fantine. 😉

    Ein Tipp für Christian. Wenn du Les Misérables tatsächlich nachholst, besorg dir die 25th Anniversary DVD…das ist zwar „nur“ eine konzertante Aufführungen mit etwas weniger Schauspiel, dafür aber mit den besten Stimmen die man am Broadway und Westend bekommen konnte. Haut mich jedes mal aufs Neue vom Hocker!

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    • Christian Author des Beitrags

      Danke für den Tipp! Ja, Les Misérables muss ich dringend nachholen! Tatsächlich war ich neulich erst in Hamburg im Musical … und zwar ausgerechnet im König der Löwen. Nun hat’s mich doch erwischt. Fand’s leider ziemlich schwach und verstehe nicht ganz, woher die ganze Begeisterung über dieses Musical kommt.

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      • Crimson

        Ach das ist natürlich ärgerlich. Zumal für das viele Geld. Ich hab das Musical von König der Löwen nie gesehen. Nur ein paar kurze Aufführungen im Fernsehen…als ich noch Fernsehen schaute. Und da hat es mich auch nicht unbedingt dazu gebracht mehr sehen zu wollen.

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  6. Christian

    Wollte auch den Staatsbürgerkunde Podcast vorschlagen. Aber wenn ich schon mal da bin: Vielen vielen Dank euch! Ich höre eure Sendungen total gern. Macht weiter so!

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  7. DerBesserwisser

    Da ich leider kein Freund der schönen Künste, die sich primär um gesangliche Darbietungen drehen, bin dachte ich, dass diese Folge den beinahe schon endlos anmutenden Parallelen-zu-meiner-Kindheit-Zyklus durchbrechen würde. Als der jüngere Schmidt dann allerdings die „Verentenhausenerung“ von Les Misérabeles zur Sprache brachte, waren meine Hoffnungen wieder dahin, da Sie auch zu meinen absoluten Lieblingsgeschichten in den Lustigen Taschenbüchern zählte.

    Trotz meiner Abneigung gegen Musicals (für mich zu platt und Gesang spricht mich im Allgemeinen nicht an) war es eine unterhaltssame Folge, die hoffentlich nicht nur in meinem Kurzzeitgedächtnis etwas Basiswissen zur Thematik hinterlegt hat. -lediglich die Einspieler haben leichte „Schmerzen“ im auditorischen Bereich meines Gehirns verursacht.

    „Little Shop of Horror“ von 1986 kann ich ebenfalls empfehlen – trotz des Muscial-Charakters – wenn man mit dem etwas über/abgedrehteren Teil des 80er Jahre Humor etwas anfangen kann. Besonders Steve Martin ist großartig in seiner Rolle.

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  8. Timo

    Hallo ihr beiden,
    beim Hören den aktuellen Podcasts kam mir die Idee wenn wir (die Höhrer/Fans) und ihr (Die Macher) uns zusammen Starlight Express (Peter hat es ja noch nicht gesehen) angucken. Und danach noch zusammen ein eine Kneipe/Bar/etc einfallen und ein Hörer treffen veranstalten.
    Natürlich müsste sich jeder selber um die Musical Karten kümmer.

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    • Christian Author des Beitrags

      Hey Timo, das ist ein cooler Vorschlag – mal überlegen, ob sich da was arrangieren ließe. Hätte überhaupt jemand hier Lust auf so eine Aktion?

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      • Haplo

        Als Bochumer, der das am „längsten laufende Musical der Welt“ ganz großartig findet wäre ich dem nicht abgeneigt! Außerdem schließe ich mich der weiter oben geäußerten Meinung an, dass Little Shop of Horror in der 80er Jahre Filmfassung auch nachgeholt gehört.
        Lieben Gruß aus Bochum!

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  9. Tobias N.

    Erst dachte ich…“Och nee….Musicals“ aber dann hab ich mich an die Musicals erinnert die ich schon gesehn oder gehoert habe.

    In der Grundschule habe ich ne Theather aufuehrung von der Zauberfloete gesehn. Ist zwar eine Oper, aber das haben die fuer uns Grundschuler aufgeweicht und war schon mehr ein musical. Hat mich sehr begeistert, so das ich mir die LP davon zu Weihnachten gewuenscht habe.

    Dann lange nichts, und dann ANfang der 90er hatte ich das Vergnuegen Starlight Express zwei mal zu sehen und fand es wirklich grossartig. Music fand ich zwar auch seicht, aber schwungvoll und dann gabs da auch noch Rennen und Action….dafuer bin ich immer zu haben.

    Auch in den 90ern hab ich noch The Rocky Horror Picture Show im Gelsenkirchener Theater gesehn und das war auch sehr unterhaltsam. War etwas uebberascht das ichr das nicht erwaehnt habt, weil dort das Publikum mit den Schauspielern reagiert. Stichwort Toast usw.
    Info am Rande. habe mit TRHPS das erste mal auf dem C64 als Spiel bekanntschaft gemacht und konnte ueberhaupt nichts damit anfangen. Fand die Music „Time Warp“ aber dufte.

    Little shop of Horror kannt ich auch nur als Film…war aber nicht so meins.

    Grease, West Side story fand ich immer recht langeweillig und Phantom of the Opera oder Cats, Miss Saigon und die anderen Stella Musicals hab ich auch nie Kontakt mit gehabt.

    Welches Musical mir aber sonst noch gefiel war HAIR, da sich nur als FIlm kannte. Bin zwar absolut kein Fan der Hippie Gesellschaft, aber die Music und das zum Ende fand ich aber sehr gelungen.

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    • Jule

      Meinst Du „Eine KLEINE Zauberflöte“? Die habe ich damals im „Theater für Kinder“ in Hamburg-Altona gesehen, davon habe ich noch eine Schallplatte (aber leider keinen Plattenspieler 🙁 ). Die haben auch eine ganz tolle „Schatz der Nibelungen“ Aufführung gemacht, da saßen wir auf Filzsteinen im Bühnenbild, dass durch einen mit Plexiglas abgedeckten Fluß geteilt wurde, phantastisch.
      Die Zauberflöte ist aber meist die erste Oper, die man mit Kindern anschaut, weil generell kindgerecht. Bei mir war´s auch die erste „erwachsene“ in der Staatsoper in Hamburg, war aber eine sehr moderne Inszenierung mit grauenhaften Kostümen, fand ich schrecklich. Papageno und Papageno sahen aus wie aufgeblasene Schlümpfe. Wir haben das trotzdem oft als Rollenspiel nachgespielt, ich wollte immer die böse Königin der Nacht sein. Und beim Querflötenunterricht lernt man natürlich das Papagenolied.

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  10. Dennis

    Erstmal danke für die „Beratung“. Das meiste genannte hab ich noch nie gesehen, vor allem wahrscheinlich weil ich zu jung dafür bin, werde da aber einiges noch nachholen. Was mich nun aber interessieren würde: Warum habt ihr West Side Story beim Rundumschlag gegen Ende nicht einmal erwähnt? Is ja mit Sicherheit eines der bekanntesten überhaupt. Habt ihr das nicht gesehen oder hat es euch nicht gefallen?

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    • Christian Author des Beitrags

      Hm, ich zumindest hatte West Side Story schlicht vergessen. Wir hatten das damals im Gymnasium im Musikunterricht durchgenommen, vielleicht ist die Erinnerung an West Side Story deshalb auch etwas negativ eingefärbt. 😉 Ich habe das Musical nie live gesehen und kenne die Musik nur in Ausschnitten; vielleicht wird es Zeit, das nachzuholen.

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  11. Matthias N

    Linie 1 ist vor allem deswegen von so vielen Schülern gesehen worden, weil das Original vom Hansa-Theater in Berlin ist. Und das Hansa-Theater ist vor allem eine Theaterbühne für Kinder und Schüler. Sehr viele Schulklassen machen Ausflüge zu Vorstellungen in dem Theater und Linie 1 war ein Riesenerfolg, so dass es verfilmt wurde, und dann auch in andere Städte kam.

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  12. Oliver

    Ach Du Schreck. Jetzt weiss ich wieder warum ich Musicals nicht mag. In der Folge fand ich alle eingespielten Musikstücke grauenvoll und Christian machte mir echt Angst mit seiner Schwärmerei für Cats. Seriously? Naja gut, jeder von uns hat „guilty pleasures“ aber fassen kann ich das noch immer nicht…. ; )

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  13. Reto

    Jetzt habe ich in den letzten drei Wochen alle Eure Podcasts nachgehört und habe mich gefreut, beim nächsten auf der Höhe zu sein, um mitdiskutieren zu können. Und jetzt kommt so ein Thema ;o)

    Na ja. Was soll’s. Irgendwann wird’s ja auch schwierig, weitere Themen zu finden aber ich muss mal sagen, dass mir Euer Podcast sehr viel Spass bereitet und ich (Jg. 75) viele Sachen genau so erlebt habe. Durch das Zuhören bei Euch beiden, sind zudem viele Erinnerungen wieder aktiviert worden, die in irgendwelchen Hirnwindungen zu verstauben drohten.

    Wirklich eine coole Sache und Danke dafür!

    Gruss
    Reto

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  14. BlackSun84

    Meine Partnerin und ich waren in den letzten Jahren immer vor Weihnachten in Musicals, daher kann ich mal meinen Senf dazugeben:

    – Tarzan: Grundgeschichte ist nicht so meins, aber viel Akrobatik, auch im Raum über den Zuschauern. Kann man sich durchaus mal anschauen.

    – Hinterm Horizont: Wer halbwegs was mit Lindenberg und dem Thema Berlin in den 80ern anfangen kann, sollte mal reingehen. War schön rockig, auch wenn ich sonst von Berlin nicht viel halte.

    – Tanz der Vampire: Recht klassisch, ich mochte es und kann es für Freunde dieser klassischeren Stücke nur empfehlen.

    – Phantom der Oper: Noch so ein Klassiker, sollte man als Musical-„Fan“ auch mal gesehen haben. Leider mittlerweile nicht mehr in Hamburg, sondern in Oberhausen *bäh*.

    Ich freue mich sonst auf Aladdin in diesem Jahr, die Geschichte ist ja seit dem Disney-Film genau meins, genauso gerne würde ich ein Musical über Robin Hood gerne mal sehen. Aber auch sowas wie Rocky oder Wunder von Bern ist vielleicht mal eher mit Kumpels einen Blick wert, meine Partnerin fährt in diesem Jahr mit einer Freundin dafür zum zweiten Mal zum König der Löwen.

    PS: Und der Musicalfilm von Le Miserables war, für mich, richtig gut. Hab den im Kino gesehen, die Geschichte zieht auch bei mir seit dem LTB 145 (?) einfach.

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  15. Steffen

    Lieber Christian,

    Bitte ganz ganz dringend den Film „little shop of horrors“ angucken.
    In der Hauptrolle der geniale Rick Moranis – absolutes MUSS!

    Grüßle,

    Steffen

    Antwort
    • Tim

      Sehr richtig! Bei der Starbesetzung ist das Attribut „Geheimtipp“ vielleicht nicht so ganz treffend. 😉 Auch unvergesslich: Steve Martin und Bill Murray als sadistischer Zahnarzt respektive masochistischer Patient.
      Übrigens: Im Original-B-Movie von 1960 spielt kein geringerer als der (blutjunge) Jack Nicholson mit.
      (Und jetzt, wo ich das getippt habe, merke ich, dass andere schon vor mir identisch kluggeschissen haben. Sei’s drum, ich lass das jetzt da. :))

      Cats war mein persönliches erstes Musical-Erlebnis (in Sachen live auf der Bühne), vermutlich schon 1988 als Klassenausflug. Von Flensburg aus war Hamburg für solche Exkursionen dankbar nah. Ich erinnere mich allerdings nur bruchstückhaft an das Stück selbst, weiß aber noch, dass eine Mitschülerin in Klassenclown-Manier unseren Lehrer aufzog, wann denn nun „Memory“ eigentlich gespielt worden sei (ironisch, weil eben kaum zu verpassen).

      Mein Favorit bleibt die Rocky Horror (Picture) Show. Die ist natürlich aus den 70ern, aber in den 80ern habe ich sie im TV zum ersten Mal gesehen – sehr spät abends im ZDF. Es gab dazu, dann sind wir wieder in den Eighties, auch ein Computerspiel auf dem, C64, mit dem ich aber damals gar nichts anfangen konnte.

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      • Christian Author des Beitrags

        Das gibt’s doch nicht … warum kennt ihr alle den Film, und ich hatte noch nie davon gehört? Lief der jemals im Fernsehen?

        Bin das wirklich nur ich, der den Film nicht kennt…?

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  16. Ngu Ngon

    Ich höre euch jetzt seit einem Jahr oder so und wollte schon ewig mal kommentieren, aber die Folgen sind immer so lang, dass man am Ende immer vergessen hat, was man am Anfang kommentieren wollte. Also hab ich das diesmal bewusst schneller durchgezogen. Es war ja eine „kurze Folge“ … äh… es wurde ja als „kurze Folge“ angekündigt.

    Ganz grundsätzlich sind die großen Momente in euren Folgen ja immer die, in denen ihr plötzlich Erinnerungen hervorkramt, die komplett verschüttet waren. In der Feste-Folge waren das zum Beispiel die roten Spielzeugpistolenpatronenringe oder die viereckigen Weihnachtsschokopakete, oder in der Einkaufen-Folge die klemmenden Räder der Wagen. Ganz großes Kino.

    Bei der Musical-Folge hab ich jetzt erschrocken festgestellt, was für ein Nerd ich in meiner Teenager-Zeit gewesen sein muss. Würde man mich heute fragen, fände ich Musical-Musik und die meisten Storys sehr banal. Gleichzeitig kannte ich so ziemlich alles bislang, was ihr vorgestellt habt, und hab das als Jugendlicher offenbar aufgesaugt wie… wie Katzenhaare.

    Paar Anmerkungen und Ergänzungen von mir.

    Webber heißt nicht Andrew Lord Webber und wurde auch nicht zum Lord ernannt (oder war das Ironie von euch?), sondern Andrew Lloyd Webber und wurde zum „Sir“ ernannt. Wobei ich witzigerweise eine Nacht gebraucht habe, um den Fehler zu bemerken. Es klang so logisch, als ihr es sagtet.

    Christian ist am Anfang über ein Musical komplett drübergehuscht, von dem ich glaube, dass es ihm richtig gut gefallen würde, er es aber möglicherweise gar nicht kennt. Es heißt auch nicht „Technicolor Trenchcoat“ (SEHR schöner Titel), sondern „Joseph and the amazing technicolor dreamcoat“, was zugegeben ein ziemlich belämmerter Titel ist, und hat mit „psychedelisch“ eigentlich auch nix zu tun, sondern ist einfach eine Nacherzählung der biblischen Geschichte von Joseph und seinen 12 Brüdern. (Kennt man, oder? Der nach Ägypten verkauft wird und sich dann dort hocharbeitet, weil er die Träume des Pharaoh deuten kann?). Der Clou besteht darin, dass jedes Lied eine andere Musikrichtung nachahmt/auf die Schippe nimmt: French Chanson, Kalypso, Elvis-Rock’n’Roll, 20er Jahre Piano… you name it. Gleichzeitig sind die Lieder sehr vollgespickt mit Ironie und Witz, etwas, das Webber in späteren Jahren ja komplett abhanden gekommen ist (kommt vermutlich davon, wenn man zum Lord… äh… zum Sir geschlagen wird). Uraufführung in Deutschland war 1980 an einer Schule, und es gilt bis heute als „Schulmusical“.

    Starlight-Express:

    Sooo abwegig, wie ihr zwischendrin diskutiert war das Szenario mit den Zügen überhaupt nicht, schließlich sind die 80er, wie ihr in der Spielzeug-Folge ja auch noch richtig erwähnt habt, noch immer ein Jahrzehnt, in dem erwachsene Männer sich begeistert Spielzeuglokomotiven widmen. Heutzutage feiert Pixar grandiose Erfolge mit sprechenden und fühlenden Autos, fühlendem Spielzeug, fühlenden Robotern und fühlenden Gefühlen. Letztlich geht es übrigens natürlich auch bei Starlight-Express im Grunde um eine Liebesgeschichte, das lief bei euch so etwas unter ferner liefen und ihr habt den Wettkampf in den Vordergrund gestellt. Kann aber auch daran liegen, dass ihr das als Kinder gehört habt. Aus Sicht von Jugendlichen ging es eigentlich zentral um die Frage „Wer kriegt das Mädchen?“, und die Diesellock ist natürlich der athletische Bully und die Elektro-Lok ist der reiche Schnösel, und Rusty ist der Jedermann, der nichts hat.

    Was den Wettkampf angeht noch eine Ergänzung: Es kämpfen ja eben nicht nur die Drei gegeneinander (das wäre ja langweilig), sondern es gibt ein ganzes Teilnehmerfeld mit Zügen aus verschiedenen Ländern. Wobei das natürlich auch schon wieder das gesamte Setting und die Logik komplett infrage stellt: Wenn der Shinkansen-Express gegen den TGV antritt und gegen den ICE – was zum Teufel macht dann „die Diesellok“ oder „der E-Zug“ in dem Teilnehmerfeld? Mit welcher Energieform fahren denn ICE und TGV? Was man übrigens unter anderem an Starlight Express ganz gut sehen kann, und worauf ihr meiner Erinnerung nach gar nicht eingegangen seid, ist die Tatsache, dass in einem Musical bestimmte Melodien immer wieder aufgegriffen, verwoben und abgeändert werden, und auch damit (wenn es gut gemacht ist) sehr gekonnt gespielt wird: Melodien, die erst einer bestimmten Figur „gehören“, werden später von jemand anderem gesungen, etc. Das kommt aber auf den meisten CDs gar nicht so gut raus, weil die immer nur die „Highlights“ präsentieren. Ich hatte bei einigen eurer Erzählungen auch das Gefühl, dass ihr nur die CDs kennt. Mir fiel das jedenfalls bei der Diskussion auf, dass da jetzt in verschiedenen Aufführungsversionen ein oder zwei Lieder wegfallen. Gemessen an den 30-40 Titeln die so ein Musical hat, ist das ja eigentlich nicht viel.

    Chess:

    Großartiges Musical. Gebe ich Peter voll recht. Und meine ich jetzt völlig ernst. Gerade die Verknüpfung von Politik, Machtkampf, Wettbewerb und, natürlich, ebenfalls großer, großer Liebesgeschichte. Auch wieder: Eine Frau steht zwischen zwei Männern, einem amerikanischen Exzentriker, der vor allem sich selbst liebt und einem Russen, der mit seinem eigenen System hadert (und verheiratet ist). Ich frage mich übrigens bis heute, wie „One Night in Bangkok“ jemals ein Hit werden konnte, denn der Text in den Strophen bezieht sich sowas von krass auf das Musical, auf Schach und auf die Zusammenhänge im Stück, dass jeder, der das Lied hörte, sich fragen musste: „Hää? Was zum Teufel singt der da?“. In der ersten Strophe geht es darum, dass der Schach-Zirkus zur WM ständig weiterwandert, über die ganze Welt, und dass es völlig egal ist, wo man sich befindet. Bangkok taucht da nur im Refrain auf. In der zweiten Strophe spricht er darüber, wie er als gescheitertes Enfant terrible in Wirklichkeit (angeblich) das Match seiner Nachfolger kontrolliert. Nichts davon ergibt irgend einen Sinn, wenn man das Musical nicht kennt. (Fun fact nebenbei: Sänger Murray Head, auch einer der zentralen Personen des 80er Jahre Musicals, unter anderem noch mit einer prägenden Rolle als Judas in JCS ist der Bruder von Anthony Stewart Head, aka „Giles“ aus Buffy).

    Auch hier: Zwei ganz einprägsame Lieder, mit denen man als Jugendlicher durch jede Beziehungskrise segeln kann: „I know him so well“, ein Liebeslied darüber, warum eine Beziehung nicht klappt und der Partner weiterzieht und „Nobody’s side“, in dem Liebe mit einem Spiel ohne Regeln (Schach!) verglichen wird. Mit so auf den Punkt getexteten Zeilen wie: „Everybody’s playing the game, but nobody’s rules are the same. Nobody’s on nobody’s side.” In diesem Fall mit ausreichend Doppeldeutigkeit, um sowohl innerhalb des Musicals als auch als Stand-Alone Sinn zu ergeben. Insgesamt hört man allerdings, finde ich, in der Musik den ABBA-Sound recht stark.

    Darüber hinaus ein ganz, ganz großes DANKE an Peter für den Hinweis auf die Neuaufnahme „Chess in Concert“. Grandios. Wirklich. Ich habe das Gefühl, da wurde ein etwas angestaubtes Musikrepertoire komplett aufpoliert und in Form gebracht. Das wertet das komplette Musical auf, die Töne passen besser, die Texte kommen besser zum Vorschein.

    Warum „Chess“ nie so richtig erfolgreich wurde liegt meinem Gefühl nach wohl an zwei Dingen. Zum einen ist die Musik etwas anspruchsvoller, insgesamt auch eher melancholisch, weniger ram-tam-tam. Ehrlich gesagt letztlich auch stark 80er geprägt. Einiges funktioniert heute nicht mehr so sehr. Zum anderen ist die Story offen gesagt auch einfach sehr verworren, was man schon daran merkt, dass in sämtlichen großen Versionen (UK, USA, Australien, etc.) die Geschichte teilweise komplett geändert wurde, bis hin zu der Frage, wo eigentlich das Turnier stattfindet und wer am Ende das Turnier gewinnt. Diese Neuauflage „Chess in Concert“ scheint auch da einiges bereinigt zu haben und präsentiert eine ziemlich gute Version.

    Miss Saigon:

    Ihr lacht da zwar drüber, aber ganz ehrlich: Das war tatsächlich „Das Musical mit dem Helikopter“. Das war der unique selling point, wie man heute sagen würde, und das war auch wirklich das einzige, was mir in Erinnerung geblieben ist. Insgesamt von Musik, Text und Drumherum ziemlich leblos und langweilig. Weiß übrigens nicht, ob man sich da so zusammenreißen muss wie Peter, um ja nichts zu verraten, denn letztlich geht es ja um ein historisches Ereignis, den Abzug der USA aus Vietnam. Da ist der Hubschrauber über der Botschaft ja ikonisch.

    Was ich etwas daneben fand, war, dass ihr die Sache mit den weißen Schauspielern, die Asiaten spielen, etwas weggebürstet habt. Natürlich ist es Unsinn zu erwarten, dass jede Rolle immer mit dem exakt passenden Schauspieler besetzt wird, und es ist vielleicht auch egal, wie das Gesicht der Hintergrund-Tänzerin aussieht, die im Kostüm steckt, aber gerade angesichts der hochaktuellen Diskussion bei den Oscars, ob Hollywood zu viele „weiße“ Rollen feiert, darf man sich schon mal nüchtern fragen, was es aussagt, wenn die Hauptrolle einer Asiatin mit einer weißen Sängerin besetzt wird. Es ist ja nicht so, als ob es in Amerika nicht auch viele asiatischstämmige Schauspieler gebe. Normalerweise sind Regisseure bei Rollen ja knallhart: „Greaseball“ wird niemals von einem kleinen, älteren Mann gespielt werden können. Also es hat ja in dem Fall tatsächlich mit Diskriminierung zu tun: Da ist eine Rolle, die passt perfekt auf Schauspielerin A, aber die Regisseure nehmen lieber Schauspielerin B, auf die es zwar gar nicht passt, die gar nicht so aussieht, wie verlangt, aber der man es halt „mehr zutraut“. Übertragt das mal auf den Berufsalltag („Hm, ja, sie haben genau das Anforderungsprofil, das wir brauchen, aber ich stelle Sie nicht ein, weil ich nicht glaube, dass Sie das wirklich können, Herr Özcan. Ich nehme lieber Herrn Müller.“) Für mich kein Grund, um Witze drüber zu reißen und das damit zu vergleichen, dass keine echten Katzen oder Züge als Schauspieler genommen wurden. (Und ja, ich weiß, ihr „meint das nicht so“, und manchmal lässt man sich on Air auch mal zu irgendwelchen dappischen Gags davonreißen. Ich habe genug Folgen von euch gehört, um euch um Gottes Willen keinen Rassismus zu unterstellen. Ich will nur Sensibilität wecken.)

    Cats:

    Habe ich nie gesehen. Weigere ich mich bis heute. Ist für mich so das Paradebeispiel für schnulziges Revue-Musical. (Nicht, dass Starlight-Express wirklich besser wäre…). Was mich gewundert hat: Christian erzählte, es sei ihm erst später aufgefallen, dass die anthromorphen Katzen ja tatsächlich Katzen sein sollen und das auch in den Texten hervorkommt. Ist es nicht genau umgekehrt?!? Sind die Katzen, die von „Katzen-Themen“ sprechen nicht am Ende natürlich mal wieder Spiegelbilder für Menschen und ihre Verhaltensweisen: Der Rumtreiber, der Bully, die Einsame, etc. Ich glaube, da hatte Christian als Kind ein viel besseres Gespür für die Wahrheit unter den Kostümen. 😉

    Zwei Musicals, die ihr komplett unerwähnt gelassen habt, sind übrigens „Evita“ und „Jesus Christ Superstar“. Beider auch wieder Webber, und beide bereits in den 70ern uraufgeführt, aber beide auch durchaus mit dem einen oder anderen Punkt, der eine Erwähnung verdient hat. JCS ist einfach von vorne bis hinten ein richtig guter Rock-Sound, da passt alles zusammen, und die Story natürlich auch. Bei „Evita“ hat mich die Kino-Neuauflage mit Madonna positiv überrascht.

    Drei Lieblingsmusicals…

    Hm. Schwierig.

    „Elisabeth“ – Vor allem wegen seiner ironischen Brechung des Sissi-Mythos. Und dieses ganz morbiden Charmes, Kaisertum und Land beim Weg in den Untergang zuzusehen.

    „Chess“ – Spätestens seit der soeben getätigten Neuentdeckung der Neu-Interpretation. Hab mich auch mal durch die Youtube-Aufnahmen dieser „Konzert“-Variante geklickt. Großartig. Funktioniert tatsächlich sehr gut mit der minimierten Bühne.

    Hm. Nummer drei? Kann mich nicht ganz entscheiden. Ich könnte „Joseph“ nehmen, das ist banal-lustig in der Musik, aber einfach wunderschön heiter. Außerdem: Jugenderinnerungen. Könnte auch „Tanz der Vampire“ nehmen, das gefällt mir ebenfalls, weil es sich selbst nicht so ganz ernst nimmt. Oder JC Superstar. Liegt aber auch wieder an Jugenderinnerungen. Jugenderinnerungen sind natürlich ein Totschlagargument.

    Hatte ich eingangs gesagt, ich würde mich heutzutage nicht mehr für Musicals interessieren? Hm. Seltsam. Dachte ich eigentlich auch. Ihr seid schuld, dass ich mir jetzt gerade wieder alle möglichen reinziehe. Ihr seid voll schuld!

    Antwort
  17. Markus

    Schöne Folge, obwohl ich mit Musicals eigentlich nicht viel anfangen kann. Insofern kann das von Peter eingeforderte Lob für „Chess“ in meinem Fall nur laut, dass „One Night in Bangkok“ der einzige eingespielte Song war, bei dem es mir nicht die Haare aufgestellt hat. Aber hey, das ist ja auch von Björn und Benny, die könnten wahrscheinlich nicht mal wenn sie wollten einen schlechten Song schreiben. So wie Reinhard Mey 🙂

    Ich würde mir jedenfalls freiwillig niemals eine Musical-CD anhören, trotzdem stehe ich der Kunstform nicht nur ablehnend gegenüber, denn die paar Musicals, die ich im Theater oder als Film gesehen hab, haben mir dann doch wieder ganz gut gefallen. Allen voran „Grease“ und die „Rocky Horror Show“ – rockige Musicals sind mir auf jeden Fall lieber als die eher rührseligen Schmonzetten.

    Seltsamerweise sind ausgerechnet die großen Musicals aus den 80ern komplett an mir vorbeigegangen. Deshalb kann ich nur noch meinen Senf zu einigen Klassikern dazugeben:
    „West Side Story“ und „Hair“ haben mich als Filme ganz gut unterhalten, und vor ein paar Jahren hab ich mal live das Webber-Frühwerk „Jesus Christ Superstar“ gesehen, das fand ich eigentlich auch ganz gut. Und ich stimme Christian zu, „My Fair Lady“ ist absolut spitze.

    Ansonsten ist noch etwas klugscheißen angesagt: Dass das Musical „Ein Käfig voller Narren“ als „Birdcage“ verfilmt wurde, stimmt so nicht ganz, denn schon vor dem Musical gab es den Film mit Ugo Tognazzi, und der basiert wohl wiederum auf einem Theaterstück. Also geht die Historie wohl so: Theater – Europäischer Film – Musical – Hollywood-Remake.

    „Les Miserables“ kenne ich auch nur aus dem Lustigen Taschenbuch, zumindest die Version ist aber großartig. Der gleiche Autor und Zeichner (Giovan Battista Carpi) hat unter anderem auch „Krieg und Frieden“, „Vom Winde verweht“ und „Hamlet“ verentenhausenisiert. Allesamt sehr lesenswert.

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  18. bullion

    Ein großes Lob für diese Folge! Die Parallelen zu meiner eigenen Kindheit waren ja schon immer groß (bin selbst ein Nürnberger Jahrgang 1980), doch wie oft ich mich hier wiedererkannt habe, ist schon fast unheimlich: Cats und Starlight Express hatte ich damals auf Kassette und rauf und runtergehört. Auch heute noch kann ich jeden Song mitsingen, auch wenn ich die Aufnahmen schon bestimmt 15-20 Jahre nicht mehr gehört hatte. Herrliche Nostalgie. Insofern kann ich dich beim Rumhüpfen zu Cats gut verstehen, Christian… 😉

    Nur die Starlight Express-Aufnahme von damals finde ich nicht. War eine Doppel-MC und es gibt ja nur noch die Highlights-CD, auf der ein paar Songs fehlen und es ist auch eine andere Aufnahme.

    Übrigens war ich Ende der 80er auch mit der Mutter (alleine, ohne meine Schwester) in Bochum. War bei uns aber keine Zug-, sondern eine Busreise. Und mit Übernachtung. Insofern sind meine Erinnerungen an die Reise selbst wohl besser.

    Linie 1 lief vor ein paar Jahren übrigens auch an der EWF in Nürnberg. Mögen auch schon ein paar Jahre mehr sein. Man wird ja nicht jünger. Seit meine Frau dort nicht mehr studiert, habe ich die EWF-Musicals auch hinter mir gelassen, obwohl es immer sehr nett war.

    Lange Rede, kurzer Sinn: Macht weiter so. Als Kind der 80er mit direktem Bezug zu Nürnberg ist euer Podcast einfach famos! 🙂

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  19. Andre

    Sehr schöne Folge.
    Mein erster Musicalbesuch war 1989 in Berlin, aber in „Hair“, und das stammt ja aus nem anderen Jahrzehnt…

    Für meine Frau ein ganz grosses Thema, immerhin hat die in den 90ern in kleinen (Laien)-Aufführungen mal selbst gesungen, die hat da eine viele innigere Beziehung zu Musicals als ich…

    Immerhin, ich hab dann doch direkt mal den Streaming Dienst eines grosses Anbieters von Obst befragt, und siehe da, Cats und Joseph mit dem Dreamcoat haben wir heute direkt mal durchgehört.

    Danke für die Inspiration 😉

    Antwort
  20. Sebastian

    Ja, was für eine schöne Folge das wieder war – vielen Dank für ein Highlight nach so langer Pause.

    Auch ich kann mich der Empfehlung nur anschließen, die Verfilmung von „Little Shop of Horrors“ von 1986 mal anzuschauen. Am besten die 2012 erschienene Blu-ray, die als Option auch das lange als verschollen geltende, sehr spektakuläre Originalende bietet. (Und natürlich auch das Happy End, das Franz Oz eher hektisch zusammenschustern mußte, nachdem die erste Fassung des Films dem Testpublikum die Sprache verschlug.)

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  21. Mirko

    Ich war ziemlich überrascht über die Themenwahl und aufgrund dieser war die Folge ziemlich unangenehm für mich zu hören, da ich bei jedem Einspieler vorspulen musste. Könnt ihr natürlich nichts dafür.

    Als ihr über Cats geredet habt kamen dunkle Erinnerungen zurück, dass ich es mal als Kind irgendwo nachgespielt gesehen habe, ich bilde mir ein mit der Schule oder so. Lustig ist nur, dass ich mich an nichts Inhaltliches mehr erinnern kann, aber, dass vor dem Theater ein Schaufenster mit Mozartkugeln war, die ich in meinem kindlichen Interesse sehr gerne probiert hätte. Als ich davon meiner Mutter erzählte, teilte sie mir zu meinem Leidwesen mit, dass die Kugeln Marzipan enthalten.
    Damit erhält Cats von mir eine 2/10: Mozartkugeln sind interessanter als Katzen.

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  22. Sebastian W

    Lieber Christian,

    ich hab‘ auch noch einen Klugscheißermodus zu bieten: es war früher, zumindest bis in die frühen Neunziger, sehr üblich, dass Opern übersetzt und in deutscher Sprache aufgeführt wurden, besonders in kleineren Häusern. Und das Nürnberger Opernhaus hat damals wohl zu den kleineren gehört, da war also auch häufig Gesang auf deutsch zu hören. Nur die großen Häuser mit internationalen Sängern blieben meist beim Original.

    Inzwischen ist man draufgekommen, dass man a) bei dem Gesang den Text sowieso nicht versteht, b) die Anwesenden meist wissen, worum es geht und keine Exposition brauchen, c) die Technik in den meisten Opernhäusern eine „Übertitelung“ erlaubt, und d) es auch für die Sänger einfacher (und üblicher) ist, dass sie sich nur die originale Fassung eines Stücks aneignen müssen.

    Greetings
    Zuffi

    Antwort
  23. Tim

    Auch wenn wir uns damit von den 80ern nun ganz weit weg bewegen, könnte man zu Cats noch schlaumeierisch auf die Literaturvorlage hinweisen. Das Ganze basiert nämlich auf dem Gedichtzyklus „Old Possum’s Book of Practical Cats“ von T. S. Eliot:

    https://en.wikipedia.org/wiki/Old_Possum%27s_Book_of_Practical_Cats

    Und Christian, wenn du dir als junger Mensch die Katzen anthropomorph vorgestellt hast, lagst du damit ja gar nicht so daneben. Eigentlich sind die Akteure in Katzenkostümen ja genau das. Und die kätzischen Eigenheiten, die hier parodiert werden, sind ja letztlich auch wieder Metaphern für menschliche Psychologie. Ich glaube, um diese Doppelbödigkeit zu transportieren, ist das Musical geradezu das perfekte Medium.

    Und um die Katzen noch mal live auf der Bühne zu erleben, die sind in diesem Jahr wohl auf Tour: http://www.catsthemusical.com/tour/

    Antwort
    • Christian Author des Beitrags

      Danke für den Link zur Tour! Ich habe gesehen, dass Cats dieses Jahr auch bei den Luisenburg-Festspielen in Wunsiedel gegeben wird; das ist dann wohl die deutsche Fassung, was mir in diesem Fall tatsächlich lieber wäre, da ich die deutschen Texte von Cats für wesentlich besser halte als die englischen. Leider sind die Karten schon fast alle weg, wir stehen auf der Warteliste…

      Antwort
      • Tim

        Das kann ich nachvollziehen, auch wenn ich persönlich das Original grundsätzlich für besser halte, schon weil gerade beim Musical die Übersetzung immer etwas gewollt klingt – sie muss ja ins Metrum passen und irgendwie reimen. In diesem Fall kommt da aber stark auch die Nostalgie durch. Zu meiner großen Überraschung habe ich mir nach eurem Podcast direkt die DVD von Cats bestellt. Jetzt muss ich nur noch Zeit finden, mir die anzuschauen. 😉

        Antwort
  24. Bastian

    Puuhhhh…. erst dachte ich: Musicals? Echt jetzt? Aber wie ihr es präsentiert, bringt es einen schon zurück in die Zeit. Ich selbst habe Musicals immer nur am Rande mitbekommen, wenn Ex-Freundinnen oder die Eltern sowas aufgelegt haben. Aber auch das gehörte ja zum aufwachsen. Dabei fielen mir ein paar (in meinen Ohren) unsägliche Schallplatten ein, die meiner Erinnerung nach in keinem elterlichen Haushalt fehlen durften: Angelika Milster (war wohl im Cats-Ensemble) „Ich bin wie ich bin – große Musicalerfolge“ und Peter Hofmann mit „Rock Classics“. Der war offenbar damals der heißeste Scheiss am Tenor-Himmel und sah aus wie jung Siegfried… Mannmannmann…..ab und zu bin ich doch dankbar für meine Pubertät und den Wunsch, manches anders zu machen.

    Wer als bekennender Musicalfan auch etwas Spott und Verhohnepiepelung erträgt, kann sich ja mal „Cannibal – The Musical“ von Trey Parker und Matt Stone, den beiden South Park – Machern ansehen. Gibt es im Netz vielerorts legal zu streamen. Hat von der Musik her etwas von Monty Python’s Lumberjack-Song. Und ist letzten Endes auch nicht weiter hergeholt, als singende Katzen oder Lokomotiven 😉

    Antwort
  25. Gyöngyi

    Hey Ihr beiden,

    selbstredend tolle Folge, wieder einmal! Genau das Thema für mich! Danke hierfür!

    Wollte auch mal schön über Into the Woods ablästern! Ich war dummerweise sogar im Kino, weil ich mich von der Besetzung angelockt fühlte. Gott, war ich enttäuscht! So ein heilloses Durcheinander! Klar die Grundidee, be carfeul what you wish for usw. finde ich ja ganz gut aber nee das war wirklich furchtbar. Schrecklich! Was ne Verschwendung!

    Den Film Les Miserables fand ich auch ganz schlecht! Da wäre jede weitere geschriebene Zeile hierzu übertrieben!

    Wicked ist auch momentan mein absolutes Lieblingsmusical! Habe es in London gesehen! Das war wirklich eine tolle Show, tolle Songs und super Charaktere!

    So genug gelästert!

    Viele Grüße aus Hessen
    Gyöngyi

    Antwort
  26. Ngu Ngon

    Wenn wir hier schon bei Tipps zu Musical-Aufführungen sind: Im Rahmen meines (durch Peter) verursachten Chess-Revivals habe ich festgestellt, dass „Chess“ in einer deutschen Neu-Übersetzung 2015/16 im Theater in Chemnitz aufgeführt wird.

    Hier gibt es den Trailer dazu:
    https://www.youtube.com/watch?v=cHUkWcXIUn0

    Ich höre ja sowas lieber im Original, aber das sieht schon ziemlich gut gemacht aus.

    Antwort
  27. Sky

    Ich muß gestehen das ich während des Podcast auf Pause drücken mußte um erst mal ein paar Stücke aus Cats zu lauschen.
    Meine Oma besaß,bzw sie besitzt (Weiß ich gerade nicht genau) auch eine Kassette von Cats. Sie sang mir als Kind sogar mal „Erinnerungen“ vor,als ich nicht einschlafen konnte. Von daher durchströmt mich ein schöner Schauer,wenn ich Musik aus Cats höre.
    Selber gesehen habe ich leider noch kein Musical live,obwohl ich in Hamburg lebe.
    Guter Cast ihr zwei…
    Gruß Sky

    Antwort
  28. Alex

    Puh, gruselig! Jetzt weiss ich wieder warum ich mich nicht für das Thema Musical begeistern kann. Eure musikalischen Einspieler haben mir das bestätigt. Aber trotzdem ein interessanter Rückblick.

    Antwort
  29. derFuchsi

    Hatte mir eigentlich überlegt ob ich die Folge überhaupt anhören sollte. Mit Musikdarbietungen wie Tanzfilmen, Musiktheater, Disney Filmen und Musicals etc. kann ich so garnichts anfangen. Aber da es prinzipiell angenehm entspannend ist beim Autofahren den Schmidts beim Quatschen zuzuhören habe ich es mir doch angetan.
    War jedenfalls gut für die Allgemeinbildung.
    Und ausgerechnet das Beste aller Musicals 😉 Chess hat mich jetzt doch neugierig gemacht. Ich liebe One Night in Bangkok und wusste bis heute nicht dass dies aus einem Musical stammt. Da muss ich dann doch zumindest mal reinhören.

    Antwort
    • Ngu Ngon

      Wie schon hier erwähnt, empfehle ich da, in völliger Übereinstimmung mit Peter, die Version „Chess in Concert“, die Neuauflage von 2008, mit relativ wenigen Dialogen und voller Konzentration auf die Musik. Die Musik hat eine frische Überarbeitung bekommen, das Original klingt doch schon stark nach Achtziger, mit vielen Synthesizern und ähnlichem. Außerdem ist die Story auch aufgeräumt, das war vorher ein ziemliches Kuddelmuddel, in jeder Version bekam die Story teilweise komplett andere Wendungen (in der US-Version durfte auf keinen Fall ein Russe das Schachturnier gewinnen, etc.).

      Antwort
  30. Vitor

    Musicals finde ich leider grundsätzlich scheiße, gehört habe ich den Podcast dennoch gern. Es gibt nur zwei Shows, die ich mochte: Dancer in the Dark (mit Björk) ist wohl nicht für Leute, denen sonst bei Musicals die Freudentränen kommen.

    Letztens habe ich mich aber dazu bequatschen lassen, in The Book of Mormon zu gehen (auf der Londoner Musical-Meile). Es war erstaunlich gut und spricht auch Musicalfans an.
    https://www.youtube.com/watch?v=OKkLV1zE8M0

    Sollte es einen von euch also nach London verschlagen, dringende Empfehlung!

    Antwort
  31. Michael

    Mein Lieblingsmusical ist auch Les Miserables, den Film hab ich allerdings noch nicht gesehen, trau mich irgendwie nicht. Sehr gut fand ich auch „Tanz der Vampire“ das ja jetzt aktuell auch wieder in Berlin läuft. Wenn man was mit der Musik von Jim Steinman anfangen kann, er hat die Songs für z.B. Meat Loaf geschrieben, auf jeden Fall eine dicke Empfehlung. Die Handlung sollte ja soweit bekannt sein.
    „Spamalot“ (Ritter der Kokosnuss als Musical) hat mir auch sehr gut gefallen. Das läuft wohl aktuell in Bochum im Schauspielhaus, ich habe es vor einigen Jahren in Köln gesehen. Ansonsten fand ich „The Producers“ klasse, „The Producers“ basiert auf einem alten Film von Mel Brooks, in dem es um ein Musical über Hitler geht … Das Ganze wurde verfilmt mit Matthew Broderick, Nathan Lane und Uma Thurman.

    Antwort
  32. Dennis

    Ich wundere mich schon wieso ihr ausgerechnet Musicals als Thema zu den 80er Jahren habt und schon fällt mir ein wenig später auch eine Anekdote dazu ein: Wie ich Kind in den 80ern war, war ich öfter am Video-Schrank meines Vaters gewesen und habe mir verschiedene Filme angesehen. Darunter hauptsächlich „Im weissen Rössl“ (Peter Alexander), was ja auch ein Musical war. Ich habe den Film vielleicht nur zwei mal in den 80ern gesehen und seitdem nicht wieder und dennoch kann ich mich sehr gut an den Film erinnern. Ansonsten habe ich kein großes Interesse an Musicals (zu teuer, zu weit weg, etc. ;-)).

    Antwort
    • Jule

      Nö, das weiße Rössl ist eine Operette. Die Vorläuferversion von Musical sozuagen 😉
      Oper für´s gemeine Volk.

      Bei der letzten Livesendung des NDR von der Schmidts-Mitternachtshow damals war eine schwule Truppe, die „Im weißen Rössl“ trällerte, bekomme ich bis heute nicht aus dem Ohr, herrlich. Leider reichte die Quote nicht und der tolle Nebenjob meines Mitbewohners war weg und damit auch meiner.

      Antwort
  33. Kordanor

    Das war mal eine interessante Erfahrung: Während ich ja mit allen bisherigen Themen mehr oder weniger im Berührung gekommen bin (auch wenn man nie ein Auto hatte, so hat man ja vermutlich zumindest mal drin gesessen und versteht ein wenig über was ihr beim Thema Autos geredet habt), war es nun bei den Musicals tatsächlich so, dass ich damit absolut gar keinen Kontakt hatte.

    Ich habe noch kein Musical gesehen, fand die Ausschnitte, die ihr eingespielt habt, grausig, und habe auch schon als Kind Gesangpassagen in Filmen gehasst wie die Pest, gerade wenn es von quetschenden und/oder hohen Stimmen gesungen wurde, wie auch die meisten eurer Einspieler. Auch das von euch genannte One Night in Bangkok, das ja anscheinend auch aus dem Radio bekannt sein dürfte, habe ich entweder noch nie gehört, oder zumindest so wenig Erinnerungen dran, das es mir kein bischen bekannt vorkam.

    Während ich die Faszination daran nachvollziehen kann, dass das ganze Musical eine Geschichte erzählt, was ich beispielsweise aus klassischen Stücken wie Rimsky Lorsakovs „Scheherazade“ kenne (nicht, dass ich wüsste worin es darin geht, aber aber der Wandel der Tracks mit den höhen und Tiefen nimmt einen dennoch mit), hat man doch bei Musicals das Problem, dass man sich das ganze zwangsweise im „Paket“ anhören muss und es sehr unterschiedliche Tracks gibt, die anscheinend stilistisch auch keine Kontinuität bieten. Ähnlich als wenn man sich damals die „Bravo Hits 92“ gekauft hätte, wo dann vielleicht 2-4 gute Tracks drauf waren und man den Rest nie anhören würde, weil man Techno, Rock und HipHop zusammengeworfen hat.

    Das einzige in der Richtung, was ich gut finde und tatsächlich mehrfach vollständig gehört habe, ist „Battle for Milkquarious“ (auf youtube verfügbar), eine verfilmte Rock-Opera, die zwar auch „hörbar“ ist, aber vor allem dadurch sehenswert ist, weil sie so extrem bescheuert ist.

    Aber auch wenn ich mit dem Thema nun so absolut garnichts anfangen konnte, hat mir der Podcast super gefallen. Spricht für euch. 😉
    Jetzt aber trotzdem bitte keinen Podcast über Fussballspieler der 80er machen. 😛

    Antwort
  34. René

    Hallo !

    Da ich jetzt gerade dabei bin, euren Podcast ein zweites mal zu hören, habe ich noch eine ganz gute Erinnerung daran, dass eure Mutter wohl den Film „Pretty Woman“ ganz gut fand. Und da sie ja auch mit Christian im D-Zug zu einem Musical gefahren ist, wird sie diesen wohl auch nicht ganz abgeneigt (gewesen) sein.

    Und rein zufällig habe ich heute auf der Webseite der FAZ gelesen:
    Aus „Pretty Woman“ wird ein Musical
    http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/kurze-kulturmeldungen-im-ueberblick-15198259.html

    Falls das mal nach Deutschland kommen sollte, wäre das doch das perfekte Geburtstagsgeschenk.

    Macht weiter so !
    Wenn ich demnächst meinen zweiten Durchgang geschafft habe, fange ich einfach nochmal Stay Forever von vorne an.

    Antwort
  35. Uli

    Hallo!
    Ich muss schon sagen, dass man deutlich merkt, dass es sich bei Musicals tatsächlich um eine Art heilige Kuh der Schmidt-Brüder handelt, die eigentlich nicht angetastet werden sollte. Daher wurde diesmal auch kaum über das Musical an sich sondern immer nur über einzelne Musicals geredet. Sich dem Phänomen generell in reflexiver Absicht zu widmen, war wohl hier nicht möglich. Bei anderen Themen habe ich jedenfalls deutlich stärker wahrgenommen, dass ihr das betreffende Phänomen auch zeitgeschichtlich einordnen wolltet. Nun ja, vielleicht gehrt das ja auch nur, wenn man nicht emotional stark involviert ist und / oder sich nicht gut damit auskennt. Beides war hier nicht der Fall.
    Da ich Musicals insgesamt eher skeptisch gegenüber stehe (besonders wegen der typischen Musical-Musik, die ich nicht mag), war mir Eure Begeisterung oft nicht nachvollziehbar. Aber einer meiner Vorgänger hier schrieb ja schon: Kindheitserinnerungen – zumal musikalischer Art – sind Totschlagargumente.

    Daher von mir nun eine Story und daran anschließend ein paar allgemeine Überlegungen zu Musicals im weiteren Sinne.
    Mitten in den Musical – Boom der 90er wollte auch die „schöne Stadt“ Offenbach am Main mitmischen und baute ein Konzerthaus aus – allein für die Rockoper „Tommy“ (Original von The Who). Leider war das Experiment schon nach kurzer Zeit beendet, weil da nicht genügend Leute hinkamen. Wir waren da, weil wir Karten geschenkt bekommen hatten und die Aufführung war echt fett, inklusive Lichteffekten, die das ganze Konzerthaus in einen Flipper verwandelten.
    Ich frage mich seit damals, warum das nicht zog. War die Musik zu wenig musicalhaft? Kaum, denn da gibt es ja offenbar auch innerhalb der etablierten Musicals eine gewisse Bandbreite. Wir fanden das Rockige gerade gut. Sprach es die falsche „Bevölkerungsschicht“ an? Dazu müsste man wissen, welche Gruppe es ist, die gern in Musicals geht und ob diese Gruppe evtl. keine Rockmusik mag. Kann ich mir auch nicht recht vorstellen. War das Thema zu abseitig oder zu düster? Kann ich mir auch nicht vorstellen, denn es gibt ja so allerhand Seltsamkeiten im Musicalbereich, wie man in eurem Podcast lernen konnte und auch ein Kriegshintergrund (bei Tommy wars der 2. Weltkrieg) ist ja offenbar ganz gut brauchbar. Es war allenfalls inhaltlich nicht bürgerlich genug. Das passt zu meiner Musical-Gesamtanalyse:

    Das „zum Musical Fahren“ an sich ist schon ein Erlebnis und das ist immer auch mit Luxus drum herum verbunden: Wenn schon nicht abenteuerliche Anreise per Zug wie bei Euch dann aber mindestens mit schickem Hotel, teuer Essen gehen etc. Und dann sollte es natürlich auch wenigstens eine Stadt wie Hamburg oder London oder New York sein, zu der man pilgern kann. In Bochum gibt es das sensationelle Musicalhaus, das schon eine Reise wert sein dürfte. Außerdem wird es drumrum auch genügend Angebote geben. Dazu passt, dass es Tommy als Musical in London zu 899 Aufführungen brachte.

    Offenbach hatte wohl einfach nicht genug zu bieten, und das Marketing war nicht clever genug, die Leute nach Sachsenhausen in Frankfurt umzuleiten. (Klar, bei der alten Feindschaft zwischen diesen beiden Städten ging das nicht!)
    Daher meine Theorie:
    Musicalaufführungen sind meines Erachtens quasi – sakrale Ereignisse, eine moderne Form der Pilgerreise mit dem quasi -religiösen Höhepunkt der Aufführung, oftmals in besonderen „Tempeln“. Dass das dann auch noch viel Geld kostet, macht die Sache noch wertvoller, gerade weil wir ja in einer Zeit leben, in der der Konsum die Kern des Glaubens ist.
    Ich bin sicher, dass das Phänomen Musical ohne diese großen Pilgerorte nicht funktionieren würde, wenn also z.B. alle Musicals nur an Schulen von Laien aufgeführt würden. Umgekehrt sind diese kleinen Aufführungen dann so etwas wie Versuche, einen Abglanz des Heiligen ins Dorf zu bringen.
    Und Offenbach funktionierte auch deshalb nicht, weil es mehr eine Arbeiterstadt ist (bzw. eine arme Arbeitslosenstadt), die so gar keinen Glanz von Luxus verströmt.
    Was meint Ihr? Zerstört das ein wenig den Nimbus der Musicals oder macht es euch die Musicals noch lieber?

    Ich war übrigens gerade kürzlich in Darmstadt in „Footloose“. Spielt zumindest in den 80ern, da der Film und die Musik von damals stammt. Ich fand’s technisch, musikalisch und von der Inszenierung ganz gut. Hat mich tatsächlich an meine Jugend erinnert (ein wenig so wie Euer Podcast). Besonders an die ungelenken Verliebtheiten und das Kreuz mit dem Tanzen, wenn man es nicht kann (oder sich einfach nicht traut).
    Ob ich die Story gut finden soll, weiß ich nicht. Ist so eine Art Nachholen der Idee der Aufklärung in den USA der 80er Jahre, symbolisiert durch einen Aufstand gegen den religiöse Unterdrücker, der das Tanzen verbietet. Und da wir ja nun da schon etwas weiter sind (und nicht alles, was nach der französischen Revolution kam, Gold war, um es vorsichtig auszudrücken), kommt das alles doch ein wenig zu bieder daher.

    Insgesamt war es also doch wieder ein anregender Podcast, der mich sogar zum ersten Mal dazu brachte, hier was zu schreiben, auch wenn die Veröffentlichung des Podcast selbst schon länger zurück liegt. Ich hab Euch halt erst später entdeckt…

    Gruß von Uli

    Antwort
  36. Jule

    Ich wusste gar nicht, dass ich so viele Musicals kenne, da habe ich tatsächlich was gelernt bei euch. Einige songs kannte ich als Popsongs, aber eben nicht als Auskopplung von Musiktheater. Und einige als Film, ohne zu wissen, dass es das auch auf der Bühne gibt.

    „Cats“ war mein erstes Livemusical damals in Hamburg mit Mutter und Tante, da konnte man ja aus unserm Kaff mit der S-Bahn hin. Die überspielte Kassette habe ich rauf und runter gehört danach, erinner mich aber nur noch an diese berühmte Schmalzballade. Da kamen wieder Erinnerungen hoch, Wahnsinn, wie eine warme Zuckerwattewolke. Wieder was, was ich bei youtube nochmal schauen werde (Wie EWG mit Kuhli z.B.). Ich hatte auch dieses schwarze Sweatshirt mit den Augen, glaube ich, dass damals alle hatten (wie die T-Shirts mit dem Esprit-Aufdruck oder die Pullis mit dem Marco polo). Das kann sogar sein, dass es im ersten Jahr war, ich war noch recht jung.

    Die „Rocky Horror Picture Show“ habe ich erst als Teenie mit etwa 15 gesehen (also 91). Das war zum Geburtstag einer Freundin im November und ich habe mir den Arsch abgefroren, weil wir uns alle mit Corsagen und Strapsen verkleidet haben. Dazu habe ich heimlich beim örtlichen Karstadt so eine goldgelbe Satinkorsage mit schwarzen Tüllrüschen und Strumpfhaltern dran gekauft; aufregend verboten. Habe ich vielleicht noch, häßlich und billig das Teil. Natürlich habe ich einen Minirock und Nylons drunter getragen, aber leider nur einen Mantel drüber. Das war bescheuert, weil ich mich mit dem Zeug unterm Mantel direkt aus meinem Zimmer im Dachboden rausschleichen musste, weil ich sonst wahrscheinlich erst eine Trachtprügel und dann monatelang Hausarrest bekommen hätte… Und dann vom Dorf mit Fahrrad oder Bus in die Stadt zur Freundin und dann mit allen zusammen in der S-Bahn und dann noch U-Bahn bis zur Gesamtschule ihres älteren coolen Freundes in Hamburg, wo die das sehr professionell auf die Bühne gebracht haben. Danach habe ich mir wieder die Kassette überspielt und kann alles noch auswendig. Und den Timewarp haben wir mitgetanzt… Das ist mein absolutes Lieblingsmusical, dass würde ich gern nochmal mit Fummel, Toast, Reis und Klopapier besuchen!

    Das mit dem kritisierten Rollen von people of color mit weißen Schauspielern zu besetzen nennt sich „whitewashing“ und steht nach wie vor berechtigt in der Kritik. Anlässlich der Debatte um die fehlenden Oscars für Schwarze wurde die Diskussion bekannter.

    „Little shop of horrors“ haben wir Anfang der 90er mit der Klasse im St. Pauli- Theater in Hamburg auf Englisch gesehen, unser Klassenlehrer war auch Englischlehrer, da bot sich das an. Das berühmte „feed me, feed me, feed me!!!“ der Pflanze gehört noch heute zu meinen geflügelten Worten, wenn jemand mault, dass er Hunger hat. Die Pflanze sieht so aus wie diese automatischen singenden Plastikpflanzen in riesig aus Muppetfilz. Saukomisch, kommt auf Platz zwei.

    „Linie 1“ wurde als Gastspiel im Landestheater Schleswig mit Mutter und Tante gesehen, dass war so 88, würde ich sagen. Ein Kultmusical vom Gripstheater direkt am U-Bahnhof Hansaplatz, eine Station vor Bahnhof Zoo. Läuft immer noch dort seit ewig, es gibt auch eine Fortsetzung. Daher war dort natürlich auch die Drogenszene und der Strich vor der Tür. Das Gripstheater war das erste Kinder- und Jugendtheater hier in Berlin, glaube ich. Das ist nicht so teuer, dass könnt Ihr euch gern mal ansehen, wenn Ihr hier seid. Ich würde mitkommen 😉

    Den Rest habe ich nicht gesehen. Der König der Löwen kam ja erst 97 raus als ich von Hamburg nach Berlin gezogen bin; aber es hat mich genervt, dass sie „meinen“ Hafen dafür verschandelt haben und diese schrecklich häßlichen neuen Elbfähren…
    Naja. Wir haben in der WG auf St. Pauli oft in Ermangelung eines Balkons am Hafen vor den Museumsschiffen auf Isomatten gelegen und die Bauarbeiten gegenüber genervt beobachtet. Wie damals als die Jesusfreaks das Marquee (schrieb sich das so?), einen coolen Punkkonzertschuppen ggü. der Wohnung meines Freundes übernommen haben. Was haben wir geflucht und es fassungslos vom Fenster aus beobachtet. Aber das war auch schon 1994.

    Ich weiß, dass meine liebste Freundin in der „BUDDY HOLLY STORY“ in Hamburg war und bei GREASE, weiß aber nicht, ob das nicht auch schon die 90er waren.

    Gab es eigentlich Ostdeutsche Musicals?

    Auf jeden Fall sehr ungewöhnlich, das Heterokerle Musicals mögen, kenne ich nicht.

    Antwort

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